Sokolov (Falkenau) ist eine Stadt, die die meisten mit dem Braunkohletagebau in Verbindung bringen. Bei genauerem Hinsehen werden Sie jedoch feststellen, dass das Herz der westböhmischen Heilbäder eine Reihe interessanter Denkmäler, eine wunderschöne umliegende Natur und viele andere natürliche und kulturelle Attraktionen verbirgt.
Unberührte Natur und faszinierende Landschaften
Der Kreis Sokolov ist, was die landschaftliche Vielfalt angeht, einzigartig. In seinem Zentrum befindet sich das Braunkohlebecken von Sokolov mit dem Fluss Ohře (Eger). Zu beiden Seiten erheben sich Hügel und Berge. Das Erzgebirge im Norden und der Kaiserwald (Slavkovský les) im Süden machen die Region zu einem idealen Ort für begeisterte Touristen. Wenn Sie sich beispielsweise von Sokolov nach Norden zur deutschen Grenze aufmachen, dann stoßen Sie auf das Dorf Kraslice (Graslitz). Die Umgebung von Kraslice bilden noch unberührte Naturgebiete mit vielen seltenen Pflanzen- und Tierarten – ein idealer Ort für einen erholsamen Spaziergang. Von Kraslice aus können Sie weiter in die Stadt Luby (Schönbach) fahren. Unterwegs treffen Sie auf das Naturdenkmal Vysoký kámen (Hoher Stein). Dies sind beeindruckende Quarzfelsen, die die umliegenden Wälder überragen. Die Felsen ähneln einer Burgruine und sind ein beliebtes Ausflugsziel. An der Spitze des Vysoký kámen befindet sich ein rekonstruierter Aussichtspunkt, von dem aus man einen schönen Blick auf den westlichen Teil des Erzgebirges, den Kaiserwald (Slavkovský les) und den Böhmischen Wald (Český les) hat. Die Stadt Luby selbst ist berühmt für die Herstellung von Musikinstrumenten.
Zwischen Kraslice und Sokolov liegt der Komáří Vrch, der höchste Berg über der Stadt Rotava (Rothau). Neben der schönen Aussicht finden Sie ein interessantes Felsenmeer, Granitblockhütten, eine Burg und Steinflüsse aus der Eiszeit. Wenn Sie die Schönheit der Natur bewundern möchten, dann sollten Sie den Wasserfall Těšovice nicht verpassen. Sie finden ihn am rechten Nebenfluss der Eger, in der Nähe des Naturdenkmals Údolí Ohře (Eger-Tal). Er ist 2,5 Meter hoch und vereist im Winter. Eine Attraktion ist auch der überflutete Steinbruch Dasnice, der etwa 13 Kilometer von Sokolov entfernt liegt. Die Arbeiten im ehemaligen Steinbruch inmitten des Waldes wurden 2004 eingestellt, seitdem wird er umfassend rekultiviert. Der untere Teil des Steinbruchs wurde geflutet, neue Wege wurden angelegt, die den Besuchern nun Zugang zu wunderbar sauberem Wasser ermöglichen, das an heißen Sommertagen zum Baden einlädt. Es wurden neue Bäume gepflanzt, sodass auch Naturliebhaber hier ihre Freude haben. Vom See im Steinbruch hat man einen schönen Blick auf das Kloster in Chlum sv. Maří (Maria Kulm), auf das Kraftwerk Tisová (Eibenberg) und in die weite Umgebung des Kaiserwaldes (Slavkovký les).
Wir empfehlen auch den Besuch der Rotavské varhany (Rothauer-Orgel), die eine der schönsten geologischen Formationen unseres Landes ist. Die massive Wand, die einst von einem Steinbruch freigelegt wurde, wurde zum geschützten Naturdenkmal erklärt. Sie besteht aus zwölf Meter hohen, fächerförmigen Prismen, die in der Tat an Orgelpfeifen erinnern. Die Basaltorgel läuft von allen Seiten zu einem gemeinsamen Zentrum zusammen und schafft so ein berühmtes Schauspiel. Aber Sie müssen nicht nur zusehen. Wenn Sie von der linken Seite zum Gipfel des Vulkans aufsteigen, können Sie entlang des Basaltrückens wandern und den herrlichen Panoramablick auf Rotava und die Region Kraslice (Graslitz) genießen.
Denkmäler
Es gibt viele Denkmäler und Attraktionen in Sokolov, die einen Besuch wert sind. Direkt in der Innenstadt finden Sie ein geschütztes Kulturdenkmal – das Schloss Sokolov. Es steht hier seit der Mitte des 13. Jahrhunderts, das heutige Aussehen verdankt es hauptsächlich gotischen und barocken Umbauten. 1960 wurde in einem Teil des Schlosses ein Regionalmuseum für die Geschichte der Region, den Bergbau, die Ökologie und die Geologie errichtet. Im Schloss finden Sie auch Beispiele von Porzellan und Glas aus hiesigen Glashütten oder die Museumsbibliothek mit mehr als sechstausend Bänden.
Von den lokalen Denkmälern sollte das Kapuzinerkloster mit der Kirche St. Antonius von Padua und der Grabstätte der Adelsfamilie Nostitz ihrer Aufmerksamkeit nicht entgehen. Das Kloster und die Kirche wurden im 17. Jahrhundert erbaut, anschließend aber vom damaligen kommunistischen Regime aufgelöst. In den 1950er Jahren beherbergte es die tschechoslowakische Armee, später diente es sogar nur noch als Lagerhaus. In diesen Jahren verfielen das Kloster und die Kirche zusehends. Auch das Grab der Adelsfamilie Nostitz, das Schatzsuchern zum Opfer fiel, hatte ein trauriges Ende. Heute ist es jedoch ein wunderschönes Areal, das nach dem Wiederaufbau aus mehreren Gebäuden besteht, die den quadratischen Paradiesgarten umgeben und als Konzert- und Ausstellungssaal dienen. Seit 2011 wird hier auch das Bier Permon gebraut.
Mitten in der Stadt können Sie den Aussichtsturm Hard besichtigen. Der steinerne Aussichtsturm steht an der Stelle, wo bereits früher der Aussichtsturm stand. Der heutige Aussichtsturm ist etwa 4 m niedriger als das Original, von dem er sich nur in kleinen Details unterscheidet. Der Blick auf das Stadtzentrum wird von altem Baumbestand verdeckt, dafür können Sie aber einen der lokalen Tagebaue erblicken. Der heutige Name Hard ist der aktuelle Name des Hügels, der ursprünglich Hartberg hieß. Früher gab es hier einen Friedhof und einen Schießstand.
Sieben Kilometer nordwestlich von Sokolov liegt eines der ältesten Denkmäler unseres Landes, das Schloss Hartenberg. In der Vergangenheit wurde es oft erobert und geplündert, 1985 erlag es einem verheerenden Brand. Vielen Freiwilligen, die jedes Jahr hierher kommen, ist das Schicksal der Burg nicht gleichgültig, sie reparieren Hartenberg mit gemeinsamen Kräften. Hier finden auch Events wie Hartenberské strašení (Spuk im Hartenberg) – Hartenberské školnění und Mikulášská jízda (Nikolausritt) statt. Wen dramatische Geschichte und Naturschönheit anzieht, der wird von der Burg Hartenberg begeistert sein!
Ein bisschen Spaß muss sein
Wenn Sie in den Sommermonaten nach Sokolov reisen, dann lohnt es sich, wenn Sie die Namen Michal und Medard kennen. Während Michal ein beliebtes Naturschwimmbad mit einer Wasserrutsche und zahlreichen Attraktionen ist, das auf dem Gelände eines ehemaligen Tagebaus entstand, steht Medard für das interessante Projekt eines Sees, der erst entsteht. Im Zuge der Rekultivierung wird der gleichnamige Tagebau westlich der Stadt und mehrere weitere in der Nachbarschaft geflutet. Er soll für Wassersportarten genutzt werden, in seiner Nähe entsteht ein großes Naherholungsgebiet.
Neben den Schwimmbädern Medard und Michal in Sokolov finden Sie auch einen Indoor- Aquapark. Golfer können den Golfplatz in Dolní Rychnov (Unter Reichenau) besuchen, für Technikliebhaber ist das Technikmuseum im ehemaligen unterirdischen Atomschutzbunker ein tolles Erlebnis, wo es auch einen Fahrrad- und Rollerverleih gibt. Und wenn Sie altes Handwerk mögen und traditionelles Handwerk auf eigene Faust ausprobieren möchten, dann müssen Sie die Farm Bernard besuchen.
Die Umgebung von Sokolov durchqueren viele Radwege. Wenn Sie also gerne Rad fahren, dann sollten Sie sich unbedingt das lokale Angebot anschauen. Und Radfahrer sowie Inline-Skater und Fußgänger werden den Waldpark Bohemia (Lesopark Bohemia) zu schätzen wissen, der sich auf dem Gelände eines ehemaligen Braunkohletagebaus befindet und der sich dank der befestigten Flächen für verschiedene Arten der aktiven Erholung eignet. Im Angebot sind frei zugängliche Spielplätze und Fitness- und Workout-Geräte, eine Rollschuhbahn und ein Single-Track-Trail. Im Laufe des Jahres finden hier viele kulturelle und gesellschaftliche Veranstaltungen statt. Das Areal grenzt an eine Sporthalle für Volleyball, Basketball oder Fußballtennis, weiter an Felder für Fußball und Kleinfeldfußball mit Natur- und Kunstrasen, Flächen und Turnhallen sowie einen Trail für Radfahrer. Auch ein Lehrpfad durchquert das Areal.
Worauf warten Sie? Erkunden Sie die nahe und ferne Umgebung von Sokolov! Sie werden es bestimmt nicht bereuen!