Der Winter will dieses Jahr seine Herrschaft nicht abgeben, doch der Frühling wird ihn in Kürze unwiderruflich ablösen. Er ist für viele Menschen die schönste Zeit des Jahres und dies überrascht auch nicht. Die Natur erwacht zum Leben, die Sonne schaut immer öfter hinter den Wolken hervor und der düstere Himmel verfärbt sich in tiefes Blau. Die letzten Schneereste schmelzen unter den Sonnenstrahlen, junges grünes Gras und die ersten Blumen sprießen aus dem Boden. An den Ästen von Bäumen und Sträuchern schwellen die Knospen an und bestimmt sieht man bald grüne Blätter. Die Vögel verkünden ihre Rückkehr aus fernen Ländern und zwitschern fröhlich. Die Bäche plätschern… aber was sollen wir Ihnen erzählen, überzeugen Sie sich selbst. Gehen Sie einfach raus und denken Sie daran, wie schön die Welt ist!

Drei Kreuze und die Trollblumenwiese

Im Kaiserwald erstreckt sich unweit der Gemeinde Prameny (Sangerberg) das nationale Naturdenkmal Upolínová louka (Trollblumenwiese). Das Reservat ist eine Feuchtwiese mit einer reichen Flora mit vielen seltenen Pflanzenarten, darunter die seltene und vom Aussterben bedrohte Trollblume oder die Heidelbeerweide. Denken Sie daran, dass Sie im zeitigen Frühjahr kommen müssen, wenn Sie eine blühende Wiese sehen möchten! Die gemeine Kreuzotter, die Schlingnatter, die Blindschleiche, die gemeine Eidechse und den Bergmolch können Sie hier oft zu sehen bekommen. Aber keine Sorge, sie laufen auf einem Holzbohlenweg, so dass Sie sehen, wohin Sie treten und den Blick auf die Wiesen genießen können. Hier beginnt auch der Naturlehrpfad Mnichovské hadce.

Auch das benachbarte Naturdenkmal Křížky (Kreuze) ist einen Spaziergang wert. Der Ort zeichnet sich durch drei Kreuze aus, die auf einem unbewaldeten Felsgipfel inmitten von Feldern und Weiden stehen. Dieser Ort verfügt, wie einige andere Orte in der Umgebung auch, über eine besondere Flora, manche Pflanzen sind aufgrund der örtlichen Gegebenheiten nicht einmal anderswo zu finden. Weit verbreitet ist die Schneeheide, die im Frühjahr das ganze Gebiet burgunderrot färbt.

Entspannen Sie im Botanischen Garten Bečov (Petschau)

Der Botanische Garten Bečov ist einzigartig, ursprünglich war er einer der bedeutendsten historischen Sammlungsgärten in Böhmen. 1925-1927 an einem Hang über dem Fluss Teplá gebaut, beherbergte er Pflanzensammlungen von verschiedenen Kontinenten. Zu dieser Zeit wuchsen im Garten Tausende von Pflanzenarten. Ruhebänke, Pavillons und Aussichtspunkte ergänzten den Garten als Elemente der Gartenarchitektur. Es war wirklich ein außergewöhnliches und schönes Stück Natur. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Garten jedoch vom Staat übernommen und die seltenen Pflanzen ihrem Schicksal überlassen. Der Garten blieb insgesamt sechzig Jahre lang verlassen, bis sich der neue Besitzer entschloss, ihn wiederzubeleben. Obwohl der Garten jahrzehntelang nicht gepflegt wurde, sind viele wertvolle Pflanzen und Koniferen erhalten geblieben, viele weitere wurden noch nachgepflanzt. Erwarten Sie keinen klassischen botanischen Garten, sondern eher einen Ort zum Entspannen in der Natur inmitten wunderschöner Pflanzen, die langsam aber sicher weiterwachsen. Es ist ein idealer Ort für einen Frühlingsspaziergang, eine Oase der Ruhe inmitten von Bäumen. Im (Wald-)Park, an den dieser lebendige Garten am ehesten erinnert, finden Sie auch einen sehenswerten See – nutzen Sie kostenfrei ein Boot und paddeln bis zur Sonneninsel (Ostrov Slunce). Massieren Sie Ihre müden Füße auf dem natürlichen Barfußpfad oder mieten Sie ein Volleyballnetz und spielen Sie eine Runde – im angenehmen Schatten der Bäume geschützt. Viele kreative Elemente zum Spielen und Lernen werden Ihre Kinder faszinieren. Sie werden überrascht sein, dass ihnen nur Holzstückchen oder verschiedene Steine und Erde zum Spielen reichen. Und dann gibt es noch Klettergerüste aus Wurzeln, Baumstämmen und Steinen… Sportliche Personen werden sicherlich die einzigartige Bioferrata schätzen, den ersten tschechischen Klettersteig, der die Felsvegetation präsentiert. Die leichteste Variante führt auf einem gemütlichen Waldweg entlang und ist auch von Familien mit Kindern zu bewältigen.

Spazieren Sie durch die Mondlandschaft im Naturschutzgebiet Soos

Das einzigartige und in Europa beispiellose Naturschutzgebiet Soos liegt nördlich von Franzensbad. Es sind einzigartige Überreste eines Salzsees, der im Laufe der Jahrhunderte zu Torfmooren und Salzwiesen wurde. Sowohl Mofetten – CO²-Schlammquellen – als auch zahlreiche Mineralquellen veranschaulichen hier die Überreste vulkanischer Aktivität. In diesen ungewöhnlichen Lebensräumen, von denen es hier eine Vielzahl gibt, finden wir viele geschützte Tiere und feuchtgebiete- oder salzliebende Pflanzen. Im Areal finden Sie auch einen Geopark, ein Museum mit naturwissenschaftlicher und paläontologischer Ausstellung, eine Ausstellung prähistorischer Echsen in Lebensgröße, die Ausstellung „Vogelwelt der Region Cheb“ und ein Damwildgehege. Durch das Reservat führt auch ein Lehrpfad mit mehreren Infostationen.

Lassen Sie sich von der Symphonie der Basalt-Orgel bei Hlinky (Leimgruben) verzaubern

Es ist heute kaum vorstellbar, dass in der Nähe des friedlichen Dorfes Hlinky in der Region Karlsbad, umgeben von Weiden, früher Lava vom nahegelegenen aktiven Vulkan Hůrka rollte. Der glühende Basalt wurde fest und blieb Millionen von Jahren unter der Erde verborgen. Erst Ende des 19. Jahrhunderts kam der Mensch und begann auf dem „gewöhnlichen Hügel“ Steine abzubauen.

Der Basaltgestein mit säulenförmigen Bruchstrukturen – im Volksmund auch Steinorgel genannt – ist eines der schönsten Beispiele für dieses geologische Phänomen in Tschechien. Auch deshalb ist es einer der Orte, die auf jeden Fall einen Besuch wert sind. Die Steinbruchwand befindet sich in einem verlassenen Steinbruch, ist zwanzig Meter hoch und etwa sechzig Meter lang. Der Boden des Steinbruchs und das Schuttfeld unter seiner Mauer bedecken häufige Pflanzenarten. Da sei zum Beispiel die gemeine Akelei erwähnt. Auch der Schwarzstorch ist hier zu Hause und jagt hier regelmäßig.

Aussichtspunkt Hadí hora (Schlangenberg/Grauenstein) 

Wenn Sie schöne Aussichten mögen (viele mögen es), dann fahren Sie zum Schlangenberg auf halbem Weg zwischen Jáchymov und Boží Dar. Der Aufstieg ist zwar etwas anspruchsvollerer, es lohnt sich aber auf jeden Fall. Vom Hadí hora hat man einen herrlichen Blick auf das Tal des Radonbades Jáchymov sowie die Höhenzüge des Erzgebirges. Wenn Sie es nicht eilig haben und noch knapp hundert Meter vom Hadí hora nach rechts laufen, dann erhaschen Sie einen interessanten Blick auf die Sesselbahn von Jáchymov hoch auf den Klínovec.

Es sind jedoch nicht nur die Aussichten, die Sie hier genießen können. Interessant ist auch das graue Felsenmeer, das einst durch den Zerfall von Eruptivgestein, dem quarzreichen Granitporphyr, entstanden ist. Die graue Farbe gab diesem Berg zumindest im Deutschen den Namen Grauenstein, auf Tschechisch findet man ihn in den Karten auch unter dem Namen Kamenná hora. Dieser Hügel bietet noch das gewisse Extra. Er ist sagenumwoben. Eine von ihnen besagt, dass dieser Berg schon immer einen schlechten Ruf hatte. Man hatte Angst, den Berg zu besteigen, von einer Übernachtung ganz zu schweigen. Nicht einmal Rinder durften hier weiden. Die Einheimischen sollen im Dunkeln oben auch ein Schloss leuchten gesehen und manchmal sogar Musik und Gesang gehört haben. Haben Sie Gänsehaut? Dann machen Sie sich lieber tagsüber auf den Weg.