Jahrhundertealte Schächte, die gigantische, unterirdische Kammern und dunkle Botschaften im Gestein aus den Zeiten des tiefen Mittelalters unter den Füßen verbergen. Der Horizont gesäumt von Fördertürmen und Kirchtürmen, rundum Wälder voller steiler Bodenversenkungen oder seltsamer Kuppeln.  Die Rede ist von der wundersamen, durch den Bergbau geprägten Landschaft der Erzgebirge.

Die Saga der Erzförderung schrieb ihre ersten Seiten bereits vor achthundert Jahren. Heute ist das einst am dichtesten besiedelte Gebirge des alten Kontinents von der Atmosphäre des Handwerks, der Traditionen und Ehrerbietung gegenüber den hier so zahlreichen Vermächtnissen der Vergangenheit geprägt. Auch aus diesem Grunde hat am Samstag, 6. Juli 2019, das Welterbe-Komitee der UNESCO bei seiner 43. Sitzung in Baku die Aufnahme der „Montanregion Erzgebirge/Krušné hory“ auf die Liste des Welterbes beschlossen.

Zu den bekanntesten Standorten gehören der legendäre Stollen unter Goldenhöhe unweit von Gottesgab und die Grube Mauritius bei Abertham, die darüber hinaus ein nationales Kulturdenkmal ist. Gerade hier förderten die Bergleute bei Frost und ständiger Gefahr mit primitivsten Werkzeugen Zinn, Eisen und weitere Erze.

Sofern Sie etwas Ähnliches auf eigener Haut erleben möchten, genügt es, sich zur Besichtigung anzumelden, Stiefel anzuziehen, Helm aufzusetzen und sich mit der Lampe in der Hand auf Expedition zu begeben. Sie bewegen sich in einem Labyrinth schmaler Kriechgänge, Leiterwegen und gigantischer Kammern. Unterwegs begegnen Sie alten Erzadern und Relikten der Förderung, als ob Sie die Geschichte berühren würden.

Mit diesen zwei Bergwerksgiganten endet jedoch der Bergbaupfad durch das Erzgebirge noch nicht.  Unter anderem lädt das Museum in Horní Blatná zu einem Besuch ein. Hier finden Sie unter anderem erzgebirgische Klöppelspitze oder Modelle der alten Grubentechnik. Die Schönheiten von Plattner Kunstgraben, Wolfsbingen oder Gottesgaber Torfmoor können Sie auf dem Weg von Horní Blatná nach Boží Dar bewundern.

Der Höhepunkt des Besuches des Erzgebirges sollte ein Ausflug nach Jáchymov (Joachimsthal) sein. Im Januar des Jahres 2020 waren es genau 500 Jahre, als hier das Adelsgeschlecht der Schlicks den ersten Taler prägen ließ.  Von seiner Bezeichnung ist aus der heutige Dollar abgeleitet. Sofern Sie über den Ort Joachimsthal als solchen mehr erfahren möchten, besuchen Sie das hiesige Museum, das seinen Sitz in der ehemaligen Königlichen Münzstätte hat.

Sofern wir bedeutende Bergwerke auf dem Gebiet der Region erwähnen, sollten wir das nationale Kulturdenkmal, die Grube Jeroným in Lauterbach in der Region Sokolov nicht vergessen. Diese ist zwar vom Erzgebirge etwas entfernt, kommt jedoch den erzgebirgischen Bergwerken in der Bedeutung und Besonderheit gleich.

 

Grube Mauritius

Geöffnet: 1/5 – 30/9

täglich 10:00–18:30

www.dulmauritius.cz

 

Stollen Johannes

Geöffnet: 27/4 – 30/9

täglich 10:00–18:30

www.stolajohannes.cz

 

Museum Königliche Münzstätte Jáchymov (Joachimsthal)

Geöffnet: Mai – September,

Dienstag – Sonntag 10:00 –18:00

www.kvmuz.cz

 

Museum Horní Blatná

Geöffnet: Mai – September,

Mittwoch – Freitag 13:00 – 16:00,

Samstag – Sonntag 10:00 -16:00

www.kvmuz.cz

 

Grube Jeroným

Geöffnet: 1/5 – 30/6

Mittwoch – Sonntag,

1/7 – 31/8

Montag – Sonntag

www.omks.cz