Blubbernde Mofets, Salzfelder, Kieselgur, Gasschlote. In der Nähe von Františkovy Lázně gibt es eine Landschaft, die nicht einmal zur Tschechischen Republik gehört. Sie sieht eher aus wie irgendwo in Island. Willkommen im Nationalen Naturschutzgebiet Soos.

Das Schutzgebiet bietet einen einzigartigen Blick auf die Natur aus einem völlig anderen Blickwinkel. Der Ort, der einer kargen Mondlandschaft ähnelt, war einst ein Salzsee, hat sich aber im Laufe der Jahrhunderte in ein Torfmoor verwandelt. Es gibt zahlreiche Mineralquellen und Kohlendioxid in Schlammvulkanen, den so genannten Mofetten. Im Gegensatz zu anderen Gebieten, die in der Vergangenheit vom Menschen erobert und in Kurorte umgewandelt wurden, wie Karlovy Vary oder Františkovy Lázně, herrscht hier noch die Erde. Die sprudelnden Mofetten finden hier spontan neue Wege an die Oberfläche, und die gasförmigen Ergüsse färben den Boden jedes Jahr anders.

Einzigartiges Ökosystem

In den letzten Jahren ist das Naturschutzgebiet auch für seine Flora und Fauna bekannt geworden. Hier überlässt man der Natur alle Pflegemaßnahmen und Entscheidungen und schafft so einzigartige unabhängige Ökosysteme. Kurz gesagt, es ist ein Schauspiel, das in unserem Gebiet seinesgleichen sucht. Das Naturschutzgebiet verfügt über einen Naturlehrpfad, aber auch über ein Museum, einen geologischen Park, einen Pavillon mit Modellen prähistorischer Eidechsen und eine Tierrettungsstation. Die Besucher können auch das Informationszentrum nutzen, das das Tor zum Nationalen Naturreservat Soos und zur Natur der Egerer Region ist. Hier finden die Besucher Informationen über den Soos, den Naturlehrpfad, den Natur- und Landschaftsschutz und andere touristische Ziele in der Region.

Naturlehrpfad Soos

Heute führt ein fast eineinhalb Kilometer langer Naturlehrpfad direkt am Grund des ausgetrockneten Sees entlang. Wer dem Weg folgt, erfährt auf den Informationstafeln viel Wissenswertes. Sie beschreiben nicht nur die geologische Einzigartigkeit des Ortes, sondern auch die einzigartige Fauna und die geschützten Tiere, die hier leben. Unterwegs kommt der Besucher an einer Mineralwasserquelle vorbei. Sie heißt Císařský-Quelle und soll die köstlichste und zugleich wärmste Quelle im gesamten Egerer Becken sein. Ihre Temperatur liegt das ganze Jahr über bei etwa 17 Grad Celsius. Und auch Pflanzenliebhaber kommen hier auf ihre Kosten. Im Nationalen Naturschutzgebiet Soos finden Sie eine breite Palette von salzliebenden Pflanzen. Dabei handelt es sich um echte Raritäten, wie das Salzknabenkraut, das Dreikronige Knabenkraut und andere salzliebende Pflanzen.

Soos-Museum

Im Eintrittspreis für das Reservat ist automatisch eine Ausstellung des örtlichen Museums enthalten, die nicht nur bei schlechtem Wetter einen Besuch wert ist. Das Soos-Museum bietet die Ausstellungen “ Natur der Region Cheb (Eger)“ und „Natur von Soos“ sowie die Ausstellung „Die Vogelwelt vom Region Cheb“, in der Sie viel Wissenswertes über das Naturschutzgebiet, die Flora und Fauna vom Region Cheb erfahren.

 Dinosaurier in Lebensgröße

Eine große Attraktion für Familien ist der Pavillon mit der Ausstellung Geschichte der Erde. Hier finden Sie eine Ausstellung von Fossilien und lebensgroßen Modellen von Dinosauriern, die Geowissenschaftler jeden Alters begeistern wird. Ergänzt wird die Ausstellung durch großformatige Reproduktionen von Gemälden von Zdeněk Burian, einem legendären tschechischen Künstler, der sich auf prähistorische Echsen aus dem Mesozoikum spezialisiert hat. Außerdem gibt es viele interessante Informationen aus dem Bereich der Paläontologie.

Station für behinderte Tiere Soos

Das große Naturschutzgebiet Soos umfasst auch eine Auffangstation für verletzte Tiere. Dank der Fürsorge der örtlichen Experten überleben jedes Jahr Hunderte von gefährdeten Tieren und werden, wenn möglich, nach ihrer Genesung wieder ausgewildert. Einige der tierischen Patienten bleiben hier dauerhaft, für andere sucht die Station ein neues Zuhause, wie z. B. für den Storch von Cheb.

Foto: Infocentrum Františkovy Lázně – Jan Konopiský, TaGreta, Martin Vrbický